Erzähl mir was! Auf den Spuren der Wogemänner - Als Westerhever noch eine Insel war

Alles auf einen Blick

  • 21.10.2023um 19:00 Uhr
  • Kirchspielkrug Westerhever
    Dorfstraße 7
    25881 Westerhever
    04865-901430

Landschaftsarchitekt Halke Lorenzen erzählt über die Zeit als Westerhever noch eine Insel war.

Auf den Spuren der Wogemänner - Als Westerhever noch eine Insel war
Landschaftsarchitekt und Autor Halke Lorenzen erzählt über die Zeit als Westerhever noch eine Insel war und die sagenumwobenen Wogemänner dort hausten. Geboren 1945 in Garding, verbrachte Halke Lorenzen seine Kindheit bis zur Einschulung auf der Wogemannsburg in Westerhever und erzählt mit Begeisterung von seiner Heimat, der Eiderstedter Kulturlandschaft und deren spannender Geschichte.
Begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich: halke.lorenzen@t-online.de

Seit Jahrhunderten werden auf Eiderstedt Geschichten über die Wogemänner erzählt. 1362 bei der Groten Mandränge, einer verheerenden Sturmflut, brachen viele Deiche. Große Teile der Kulturlandschaft gingen verloren, darunter das sagenumwobene Rungholt. Die Küstenlinie von Nordfriesland wurde gravierend verändert. Tausende Menschen kamen ums Leben. Viele Überlebende verloren  ihr Hab und Gut, ihre Lebensgrundlage wurde zerstört. Viele der heimatlos gewordenen Fischer und Bauern 
taten sich zusammen, um gemeinsam ihr Leben zu sichern. Es wird erzählt, dass unter ihnen eine „Ritter-Familie“ namens Wage oder Woge vom heutigen Nord- strand mit einigen Fischern und Bauern ihren Lebens- unterhalt durch Raubzüge, Überfälle auf Gehöfte und Kapern von kleinen Handelsschiffen bestritten. In Wester- hever errichteten sie eine schwer zugängliche Trutzburg, die Wogemannsburg. Die Bewohner nannte man Woge-
männer. Von ihrer Burg aus unternahmen sie ihre Raubzüge. Acht Jahre lang verbreiteten sie Angst und Schrecken, bereicherten sich an Hab und Gut anderer und verschleppten junge Frauen auf ihre Burg. 1370 soll im Auftrag des Herzogs unter Führung des Stallers Owe Hering die Burg der Wogemänner von der Bevölkerung geschliffen und vollständig zerstört
worden sein. Die gefangen gehaltenen Mädchen und Frauen wurden befreit, die Wogemänner geköpft,die Mauersteine der Burg  zur Stärkung des Turms der
St. Stephanus Kirche verwendet. Auf der Warft der Wogemänner entstand später ein Langhaus, an das 1654 die Haubargscheune angebaut wurde. Von den Wogemännern geblieben sind die Erzählungen aus der Vergangenheit und der Ort des Geschehens mit dem Namen „Wogemannsburg“, wie die Warft mit dem Haubarg heute noch genannt wird. Damals, zur Zeit der Wogemänner, war Westerhever noch eine Insel. Bis 1400 waren die Schifffahrtswege die entscheidenden Verkehrswege, um die Insel zu erreichen und sie zu erschließen. Damals zog von Süden aus dem Fallstief ein starker Strom mit seinen  Seitenarmen in die Marscheninsel hinein und konnte  so per Schiff zur verkehrlichen Erschließung der Insel genutzt werden.In unmittelbarer Nähe dieser Priele lag es nahe, die Warften als Siedlungsstandorte aufzuschütten. Am Süd-Nord-Hauptstrom, dessen Verlauf mit dem heutigen Sielzug fast identisch ist, entstanden die Warften Tofthof, Wogemannsburg, Siekhof, der heutige Jans-Hof und die Kirchwarft. So ist es nachvollziehbar, wenn man sich erzählt, dass die Wogemänner mit ihren Schiffen bis zur Wogemannsburg fahren konnten, um nach ihren Raubzügen in ihrer Burg Schutz zu suchen. Solche Schifffahrtswege von Meer her waren möglich, bis Westerhever nicht vollständig eingedeicht war.  Bis dahin wurde die Insel von dem durch das Meer geschaffene Prielsystem entwässert. Dieses Hauptprielsystem ist nach der vollständigen Eindeichung, einschließlich der angedeichten Halligwarften Stufhusen und Schanze, wichtiger Bestandteil des heutigen Entwässerungssystems von Westerhever. 
Jahrhundertelang ist dieses System die grundlegende Voraussetzung für die Landnutzung als Lebensgrundlage der Bewohner von Westerhever gewesen. Die Sielzüge, Gräben und „Grüppen“(Wiesenentwässerungsfurchen) sind quasi die Lebensadern des Binnenlandes. Dieses engmaschige Ent- und Bewässerungssystem ist Zeugnis der historischen Landnutzung der Kulturlandschaft und lebensnotwendig auch für die Zukunft. Nicht nur für Menschen, sondern auch für viele Pflanzen und Tiere. Was liegt da näher, dieses System zu erhalten und Spuren der Wogemänner neu zu entdecken?

Veranstaltungsreihe "Erzähl mir was! Auf Eiderstedt"
Jedes Jahr im Herbst geben Einwohner der Halbinsel Eiderstedt interessierten Gästen und Anwohnern im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Erzähl mir was! Auf Eiderstedt" einen ganz besonderen Einblick in ihr Leben an der Nordseeküste. Die Zuhörer dürfen sich an ausgewählten, einzigartigen Orten über jede Menge Seemannsgarn, wahre Geschichten und liebevolle Anekdoten freuen.

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Weitere Informationen

Anreise

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Dorfstraße 7

25881 Westerhever


Tel.: 04865-901430

www.spo-eiderstedt.de/eiderste…

Allgemeine Informationen
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Preise

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